Veranstaltungen

AG Input – Regensburg

Vom Nationalsozialismus zum Hass auf Israel:

Was bedeutet die Gründung des jüdischen Staates für den Antisemitismus

19.12.2023, 19:00 Uhr, Vortrag, LiZe Regensburg

In Diskussionen über den Konflikt Israels mit seinen Nachbarn trifft man
regelmäßig auf die Behauptung, der Antisemitismus in der Region sei erst
als Reaktion auf die Gründung des jüdischen Staates 1948 virulent
geworden. Der Vortrag wird dagegen zeigen, inwiefern der Antisemitismus
in den arabischen und islamischen Gesellschaften eine der zentralen
Ursachen für diesen Konflikt ist und die Auseinandersetzungen in der
Region bis in die Gegenwart entscheidend prägt. Die antijüdischen
Traditionen islamischer Gesellschaften und der europäische
Antisemitismus transformieren sich im 20. Jahrhundert zu einem
antisemitischen Antizionismus, der aktuell sowohl in Europa als auch in
Nahost von politischen Akteuren unterschiedlichster Couleur propagiert
wird.
Der Vortrag wird die unterschiedlichen Begründungsmuster
antizionistischer Propaganda nachzeichnen und die aktuellen
Konstellationen nach der Hamas-Vernichtungsaktion vom 7. Oktober unter
besonderer Berücksichtigung des iranischen Regimes skizzieren, und in
einer Kritik an einem abstrakten Antinationalismus und postkolonialen
Pseudoantirassismus die Solidarität mit Israel als Voraussetzung für
jegliche auf Emanzipation zielende Anstrengung ausweisen.

Referent: Stephan Grigat

Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Leiter des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels: Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014), Herausgeber von „Kritik des Antisemitismus heute: Erscheinungsformen – Theorien – Bekämpfung“ (Nomos 2023) und Mitherausgeber von „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (Verbrecher 2023).

Ausschlussklausel

Nach Artikel 10 Abs. 1 bayerisches Versammlungsgesetz sind Rechte, Neonazis, deren SympathisantInnen sowie Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische, sexistische, nationalistische oder verschwörungsideologische Äußerungen aufgefallen sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.