Der Vortrag von Isolde Vogel befasst sich mit den zentralen Elementen
von Antisemitismus als komplexitätsreduzierende, verschwörungsmythische
und grundlegend reaktionäre Weltanschauung. Mit dem Blick auf die
Ideengeschichte judenfeindlicher Mythen widmet sich der Vortrag der
Frage nach der Funktion und den Mechanismen des Antisemitismus. In
Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Ausdrucksformen werden die Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Ideologie aufgezeigt und auch die über politisch differierende Postionen hinweg anschlussfähige und die Warnungen der Wissenschaft bestätigende aktuelle Enthemmung thematisiert. Im Mittelpunkt steht die Verbindung von Antisemitismus und Verschwörungsdenken und die Kritik der immer gleichbleibenden Denkstruktur des Antisemitismus.